Hannes Hoelzl & Alberto de Campo

XICHT

eXperimentell Interaktive Chancen auf Transparenz der Verwaltung

Kurzbeschreibung

XICHT ist kein herkömmliches Projekt. XICHT ist ein Abenteuer! Sieben Akteur*innen unterschiedlichster Herkunft widmen sich der Bedeutung von Transparenz in der Verwaltung. Der Fokus liegt nicht auf einer rein wissenschaftlichen Betrachtung, vielmehr dienen die verschiedenen Sichtweisen der Beteiligten dem Ziel, Behörden im wörtlichen wie im übertragenen Sinn neu zu beleuchten. Im Ergebnis entsteht eine künstlerische Intervention, die das Thema auch in der Öffentlichkeit auf eine noch nie da gewesene Weise reflektiert.

Projektinfos

Warum wir das machen

Wissenschaftliche Diskurse lassen sich nicht vollständig in öffentliche Diskurse übersetzen. Das hängt insbesondere mit den Sprachen unterschiedlicher wissenschaftlicher Disziplinen zusammen sowie damit, dass auch Expert*innen sich nicht immer einig sind. Das ist aus wissenschaftlicher Sicht zu begrüßen, lässt sich von außen aber nicht immer nachvollziehen, wie auch die Corona-Pandemie zeigt. Forschungsthemen mit hohem Öffentlichkeitsbezug wie Transparenz in der Verwaltung stehen daher vor besonderen Herausforderungen. XICHT setzt deshalb nicht ausschließlich auf die sprachliche Vermittlung von Ergebnissen in Fachdiskursen, sondern auf künstlerische Reflexion in der Öffentlichkeit.

Wie wir vorgehen

Zu Beginn fragen wir aus einer sozial- und aus einer rechtswissenschaftlichen Perspektive danach, was Transparenz für ein ganz konkretes behördliches Selbstverständnis bedeuten kann. Dazu analysieren wir Behördenkommunikation und -alltag bei der Landeshauptstadt Potsdam und bei der Zentralen Vergabestelle des Bezirks Berlin Mitte. Die ersten Zwischenergebnisse werden nach knapp einem Jahr an die künstlerischen Partner kommuniziert. In einer zweiten Phase erfolgt neben der Einordnung in wissenschaftliche Kontexte die gemeinsame Arbeit an einer szenographischen Intervention, die kurz vor Abschluss des Projekts voraussichtlich zwei Wochen lang präsentiert werden wird, etwa in Gestalt von Projektionen auf Behördenfassaden. Eine dritte Phase dient vorrangig der Evaluation dieser Intervention.

Was wir erreichen wollen

Unsere Hypothese ist, dass das Herstellen von Transparenz paradoxerweise auch Intransparenz erzeugen kann, etwa wenn Prozesse oder Richtlinien so minutiös dargestellt werden, dass sie dadurch eher unverständlich werden. Anstatt direkt wissenschaftliche Lösungsansätze zu erarbeiten schafft XICHT Räume, die auch die breite Öffentlichkeit zu Diskussion und Reflektion animieren. Mit Licht, Farbe, Form und Klang sollen die beiden Gebäude in Potsdam und Mitte so in Szene gesetzt werden, dass die Verwaltungen zu Bühnen werden – und zwar zu Bühnen, die auch Menschen ansprechen, die normalerweise nicht ins Theater gehen oder keinen Draht zur Wissenschaft haben. So entsteht ein in jeder Hinsicht interaktiv-experimenteller Raum für Reflektionen.