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GLEPA

Gleichgeschlechtliche Lebensweisen und Pflege im Alter. Unterstützung von Vielfalt und Individualität in der Pflege

Aktuelles zum Projekt

Kurzbeschreibung

Lesben, Schwule, Bi-, Trans*- und Intersexuelle Menschen (LSBT*I) können in der Pflege mit homophoben und trans*phoben Einstellungen und Vorbehalten konfrontiert werden. Sie besitzen damit ein erhöhtes Risiko, keine zufriedenstellende Pflege und Betreuung zu erhalten. Praktische Maßnahmen, um Diskriminierungen in Pflegeeinrichtungen abzubauen, wie Schulungen des Pflegepersonals oder Qualitätssiegel sind in Deutschland kaum bekannt.

GLEPA untersucht die Lebenslage und Bedarfe von pflegebedürftigen LSBT*I-Älteren in ambulanten und stationären Pflegediensten. Dazu werden Pflegebedürftige selbst sowie Expert*innen interviewt und die Daten mit Methoden der qualitativen Sozialforschung ausgewertet. GLEPA leistet damit einen Beitrag zur Förderung von Selbstbestimmung und Individualität im Alter und für eine stärker biografie- und diversitätssensible Pflege.

Projektinfos

Projektlaufzeit

01.07.2015 bis 30.09.2017

Förderlinie

Untersuchungsfragen

  • Welche spezifischen Herausforderungen gibt es bei der Pflege von LSBT*I-Personen zu berücksichtigen und inwiefern gehen ambulante und stationäre Pflegedienste auf Bedarfe ein?
  • Welche Rolle spielt das Pflegepersonal bei der Umsetzung einer milieusensiblen Pflege?
  • Welche Bedeutung hat Sexualität im Alter, und wie kann die Thematisierung von (Homo-)Sexualität in der Pflege zu einer »guten Pflege« beitragen?

Projektdurchführung

1. Datenerhebung

  • Interviews mit Pflegebedürftigen
  • Interviews mit Expert*innen
  • Gruppendiskussion

2. Auswertung und Analyse

  • Qualitative Inhaltsanalyse (Mayring)
  • Experteninterviews (Meuser & Nagel)
  • Gruppendiskussion (Bohnsack)

3. Output der Forschung

  • Handlungsempfehlungen für die Pflege
  • Wissenschaftliche Publikationen
  • Internationale DFG-Fachtagung

Meilensteine und Ergebnisse

  • Erhobene Interviews mit 11 lesbischen, schwulen, trans* und intersexuellen Pflegebedürftigen, Interviews mit 10 Expert*innen (Heimleiter*innen, Pflegedienstleiter*innen, etc.), Gruppendiskussion mit Expert*innen
  • Internationaler Austausch mit Universitäten in Barcelona (ES), Surrey, Portsmouth (beide UK) und New York (USA), sowie mit Praktiker*innen aus den Niederlanden (»Pink Passkey«: www.roze50plus.nl)
  • Sammelband zu »Homosexualität_en und Alter(n)« (Springer VS)
  • Sachstand mit Verweisen auf Arbeiten und Ergebnisse von GLEPA in Antwort der Bundesregierung auf Kleine Anfrage »Zur sexuellen und geschlechtlichen Vielfalt älterer Menschen« (BT-Drucksache 18/9905, 04.10.2016)
  • Sachstand zu »Anders altern: sexuelle Vielfalt«, 1. Ausgabe des »Informationsdienstes Altersfragen« (2016) des Deutschen Zentrums für Altersfragen (DZA)
  • Internationale Fachtagung »LGBT*I & Aging: Bedarfe, Chancen und Risiken. Das Altern von Lesben, Schwulen, Bi-, Trans*-, und Intersexuellen in Theorie und Praxis«, 5. und 6. April 2017 (von der DFG gefördert)

Publikationen

Veranstaltungen