Verbund
Gesunde Kita
Kurzbeschreibung
Wie hoch ist die Stressbelastung pädagogischer Fachkräfte, beeinflusst diese die jüngsten Kita-Kinder und welche Strategien können zur Verbesserung des Wohlbefindens beider Gruppen beitragen? Dies sind die zentralen Fragen im Forschungsprojekt »Gesunde Kita«. Ziel ist es, den aktuellen Ist-Zustand mittels multimodaler Methoden zu erheben und Strategien zur Verbesserung des Wohlbefindens von Fachkräften und Kindern zu entwickeln.
Projektinfos
Projektlaufzeit
01.04.2023 bis 31.03.2025
Förderlinie
Kompetenzzentren
Projektleitung
Prof. Dr. Rahel Dreyer (ASH Berlin)
Prof. Dr. Susanne Geister (HTW Berlin) (bis März 2024)
Auswirkungen von Stress in Kitas
Die Arbeitsbelastung pädagogischer Fachkräfte in Kitas hat aufgrund des Fachkräftemangels und pandemiebedingter Anforderungen stark zugenommen. Sie gehören zu den Berufsgruppen mit den meisten Krankentagen, bedingt vor allem durch psychische Belastungen. Studien zeigen, dass ein hoher Prozentsatz unter übermäßigem beruflichem Stress leidet. Im BGW-DAK-Stressmonitoring (2011) geben 75 Prozent des pädagogischen Personals an, unter Zeitdruck zu stehen. 74 Prozent berichten von ungünstigen Bedingungen wie Lärm. Diese Belastungen führen nicht zuletzt zu erheblichen volkswirtschaftlichen Schäden durch Fehlzeiten im Bildungsbereich. Ebenso sind Kinder, unter anderem aufgrund von Personalmangel und überfüllten Gruppen, häufig gestresst und zeigen Formen von Unwohlsein und Anspannung. Das Projekt basiert auf einem Belastungs-Beanspruchungs-Modell und strebt Verbesserungen für Fachkräfte und Kinder an.
Umfangreiches Untersuchungsdesign zur Stressanalyse
Die Studie nutzt ein multimodales Untersuchungsdesign, um die Perspektiven von Fachkräften und Kindern in Kitas zu erfassen. Dies umfasst Befragungen, Feldbeobachtungen sowie physikalische und physiologische Messungen. Die geplante Stichprobe umfasst 30 Kitas in Berlin und Brandenburg mit bis zu fünf Untersuchungskindern und Fachkräften. Die Datenerhebung wird entsprechend des geprüften Datenschutz- und Ethikkonzeptes durchgeführt. Die Auswertung erfolgt mittels SPSS, R und JMP durch deskriptive Analysen, Regressionsanalysen und Hypothesentests. Das Projekt unterscheidet sich von bisheriger Forschung durch die gleichzeitige Untersuchung von Belastungsfaktoren bei Fachkräften und Kindern sowie den Einsatz von Cortisolmessungen.
Pädagogisches Alltagserleben verbessern
Das Projekt verfolgt das Ziel, den Ist-Zustand des pädagogischen Alltagserlebens von Kindern und Fachkräften zu erfassen und gemeinsam mit den Fachkräften Wege zur Verbesserung ihrer Situation zu entwickeln und zu implementieren. Ebenso sollen die Auswirkungen von strukturellen und prozessualen Rahmenbedingungen auf das Erleben der Kinder berücksichtigt werden. Ein Ethikantrag und ein Datenschutzkonzept wurden erstellt und genehmigt sowie eine konstituierende Sitzung des Forschungsbeirats abgehalten.