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Arts push Business

Kunst-Unternehmens-Kooperationen als Motor für Wirtschaft und Kunst

Kurzbeschreibung

Der Titel des auf zwei Jahre angelegten Forschungsprojektes Arts push Business – Kunst-Unternehmens-Kooperationen (KUK) als Motor für die Wirtschaft und Kunst verdeutlicht bereits den Schwerpunkt und die Ausrichtung des Forschungsthemas.

Projektinfos

Im Mittelpunkt der Untersuchung stehen die Herausarbeitung und die Überprüfung des Potentials und der Wirkungskraft von Kunst für Unternehmen. Welche künstlerischen Techniken, Arbeits- und Denkweisen sowie künstlerischen Produkte können Unternehmen in den Bereichen Forschung und Entwicklung, Organisations- und Personalentwicklung, Unternehmenskommunikation, Markenführung und Marketing effektiv einsetzen. Die zentrale These lautet, dass die Integration von Kunst einen enormen Nutzen für Unternehmen sowohl nach Innen (interner Nutzen) und nach Außen (externer Nutzen) bereithält. Wenn diese Grundthese stimmt, bedeutet dies zugleich auch, dass für Künstler und Kunstmittler neben dem klassischen Kunstmarkt ein weiterer interessanter Absatzmarkt existiert, der die wirtschaftliche Existenz des Künstlers absichern kann.
Berlin gilt als eine der wichtigsten europäischen Städte für Kunst (z. B. berlin biennale, Berlin ArtWeek, Preview Berlin, Berliner Liste). Gleichzeitig stellt Kunst ein wichtiges Feld der Kreativwirtschaft dar und ist Bestandteil eines der vier Cluster der gemeinsamen Innovationsstrategie der Länder Berlin und Brandenburg. Aus diesem Grund bildet die Analyse von Berliner Künstlern, Kunstmittlern und Unternehmen einen idealen regionalen Forschungsraum.
Ausgangspunkt des Forschungsprojektes ist die Feststellung des Status Quo. Unternehmen, Künstler und Mittler sollen zur Forschungsthematik befragt werden, um die Relevanz der Kunstintegration, deren bisherige Nutzung der verschiedenen Spielarten sowie deren Erfolgsfaktoren und Barrieren zu ermitteln. Aufbauend darauf sollen Fallstudien von Kunst-Unternehmens-Kooperationen in Berlin sowie Expertengespräche mit Berlinern und weiteren Experten (u.a.Wissenschaftspool) im Sinne eines qualitativen Forschungsansatzes durchgeführt werden, um Erfolgsfaktoren solcher Kooperationen im Detail zu analysieren. Dieser qualitative Schritt fokussiert, wie in Abbildung 1 dargestellt, auf die Untersuchung der Trias der Akteure: auf die Unternehmen als Nutzer, auf die Mittler als Transmitter (Agenturen, Art Consultants, Kreativpädagogen, Unternehmenstheater, Musiker etc.) und die Künstler als Anbieter künstlerischer Leistungen. Gemeint ist der Künstler und sein Schaffen im engeren Sinn. Die Untersuchung bezieht sich hierbei auf die klassische Einteilung der Künstler und meint damit, Produkte und Prozesse der bildenden Kunst, der Musik, der Literatur, der darstellende Kunst und aus deren Verbindung.
Nicht nur die einzelnen Pole, sondern vor allem die Beziehungskonstellationen vor dem Hintergrund unterschiedlicher Sichtweisen, Ziele und Ausgangsbedingungen der Akteure sind an dieser Stelle von Interesse. Ein Arbeitsschritt stellt dabei die Überprüfung der Vermittlungstätigkeit einerseits und die Analyse der Zusammenarbeit der Unternehmen mit den Künstlern andererseits dar.
Durch die Erhebung und Evaluation gelungener wie nicht-gelungener Konzepte und Fallbeispiele von KUK´s sollen die Faktoren für eine erfolgreiche Umsetzung der Integration von Kunst in Unternehmen und die Auswirkungen auf den Absatzmarkt für die Künstler ermittelt werden.
Um das Forschungsvorhaben auch als Triebfeder für die regionale Wirtschaft auszurichten, sollen die Erkenntnisse in den Aufbau einer Begegnungsplattform münden. Dorthin sollen Unternehmen und Künstler sowie deren Verbände integriert werden. Ziel dieser Plattform ist es, zum einen beiden Seiten das Potential und deren Erfolgsfaktoren zu verdeutlichen und zum anderen auch konkrete Kooperationen zu initiieren. Im Rahmen einer Begleitforschung sollen die Entwicklung und die verschiedenen Phasen der neu initiierten Kooperationen, idealerweise auch in den Unternehmensausrichtungen intern und extern, analysiert werden.
Da das Forschungsprojekt insgesamt ein pragmatisches Forschungsziel verfolgt, werden die Ergebnisse aus der quantitativen Studie, Fallstudienforschung, Experteninterviews, Plattformgestaltung und Begleitforschung anschließend in zwei Leitfäden, je einer für Künstler und einer für Unternehmen, praxisorientiert aufbereitet. Abgeschlossen wird das Projekt mit einer wissenschaftlichen Konferenz.