Wissenstransfer für eine starke Wirtschaft

Frequently Not Asked: 6 Fragen zum IFAF Berlin an Andreas Buchwald, Gewerkschaftssekretär der IG Metall Berlin und IFAF-Kuratoriumsmitglied.
  • Was verbindet Sie mit dem IFAF Berlin?
    Mein Engagement im Rahmen der Berliner Industriepolitik begann Anfang der 2000er Jahre in Zusammenarbeit mit vielen Kooperationspartnern. Damals suchten wir nach Wegen, die Berliner Industrie als Wertschöpfungskern besser zu unterstützen. Ein Schwerpunkt lag auf der Zusammenarbeit zwischen Wissenschaftseinrichtungen, insbesondere Fachhochschulen, und der Industrie. Es ging darum, den Wissenstransfer zu fördern und Absolvent*innen in die Berliner Betriebe zu integrieren. Diese Fragen sind heute noch genauso relevant, wenn es darum geht, eine zukunftsfähige Industrie in Berlin zu erhalten.
  • Warum ist es wichtig, dass das Land Berlin die angewandte Forschung der 4 HAWs seit 15 Jahren unterstützt?
    Jede Kommune muss sich überlegen, wie sie ihre ökonomische Basis unterstützt – sei es durch Arbeitsplätze, Ausbildungsangebote oder Einnahmen aus Gewerbesteuern. In Städten wie Hamburg und Frankfurt ist der industrielle Anteil deutlich größer als in Berlin, was ihnen größere Spielräume verschafft. Berlin braucht solche Strukturen ebenfalls, um langfristig wettbewerbsfähig zu bleiben.
  • Inwiefern trägt das IFAF zur Entwicklung der Stadt und der Wissenschaftslandschaft bei?
    Das IFAF fördert den Austausch zwischen praxisorientierten Hochschulen und Berliner Betrieben, was langfristig mehr Arbeitsplätze und positive Rückwirkungen auf die Stadtgesellschaft schafft. Auch die Hochschulen und die Wissenschaft selbst profitieren von den praxisnahen Themen und Anwendungen, die durch das IFAF gefördert werden.
  • Wie fördert das IFAF aus Ihrer Sicht den Dialog zwischen Wissenschaft und Praxis?
    Das IFAF richtet seine Förderlinien konsequent an den Bedarfen der regionalen Wirtschaft aus. Im Kuratorium sind alle relevanten Sozialpartner vertreten – von Verwaltungen über Arbeitgeberverbände bis hin zu Gewerkschaften. Diese Struktur gewährleistet, dass die Projekte praxisrelevante Lösungen für die Berliner Wirtschaft und Stadtgesellschaft liefern.
  • Welche Rolle sehen Sie für das IFAF in der Zukunft der angewandten Forschung?
    Berlin braucht eine stärkere und sichtbare Ökonomie, die jungen Leuten Ausbildungs- und Arbeitsplätze bietet und Absolvent*innen gute Karrieren ermöglicht. Das IFAF kann dazu beitragen, indem es noch gezielter auf die Forschungs- und Entwicklungsbedarfe der Betriebe vor Ort eingeht und so die wirtschaftliche Leistungsfähigkeit Berlins stärkt.
  • Wo sehen Sie das IFAF in den nächsten 10 Jahren?
    Das IFAF sollte seine Fördermittel ausweiten, um seine Wirksamkeit zu erhöhen. Gleichzeitig könnte es sein Profil schärfen und enger mit Akteuren wie Berlin Partner zusammenarbeiten, um noch besser auf die Bedürfnisse der Berliner (Industrie-)Betriebe einzugehen.