Vitaly Rubtsov

Kürzungen – und jetzt? Wir stellen die Weichen

Das IFAF Berlin steht vor einer großen Herausforderung. Doch wir setzen alles daran, Lösungen für die Zukunft zu finden.

Aufwühlende Zeiten erfordern kluge Entscheidungen, starke Netzwerke und Mut zur Veränderung.

Gestern kam der Vorstand des IFAF Berlin zusammen – ein Treffen in einer Zeit, in der sich die Rahmenbedingungen für unsere Arbeit drastisch verändert haben. Denn nach der überraschenden Kürzung der Fördermittel um 2,4 Millionen Euro steht das IFAF vor einer ungewissen Zukunft. Keine neuen Förderausschreibungen 2025, eine unsichere Perspektive für die weitere Zukunft.

Doch ebenso sicher ist: Wir setzen alles daran, dem IFAF eine Zukunft zu geben. Denn mit dieser Entscheidung steht nicht weniger als ein einzigartiges Fördermodell auf dem Spiel – eine agile, explorative und passgenaue Forschungsförderung an HAW, die anwendungsorientiert arbeitet und Lösungen für drängende gesellschaftliche Herausforderungen entwickelt.

Warum das IFAF unverzichtbar ist

Seit 2009 ermöglicht das IFAF interdisziplinäre Forschung, die sich unmittelbar auf die Stadt und ihre Menschen auswirkt. Unsere Struktur ist einzigartig:
Praxisnahe Forschung von Anfang an – Wissenschaft und Praxispartner*innen entwickeln Lösungen gemeinsam.
Interdisziplinäre Zusammenarbeit zwischen Hochschulen – mindestens zwei HAW arbeiten an einem Projekt zusammen.
Förderung von Zukunftsthemen, die von anderen Programmen oft nicht finanziert werden, da sie explorativ oder anwendungsorientiert sind.

Das IFAF hat über 220 Projekte ermöglicht – und der Impact geht weit über die Laufzeiten hinaus:

  • Nachhaltige Mobilitätslösungen: Start-ups wie Kiezbote entstanden aus IFAF-Projekten und tragen heute aktiv zur Verkehrswende in Berlin bei.
  • Sicherheitskonzepte für Großschadenslagen: Forschungsergebnisse aus IFAF-Projekten werden bundesweit genutzt, u. a. bei der Polizei Berlin.
  • Innovationen für den Berliner Mittelstand: Neue Konzepte zur Unternehmensnachfolge helfen KMU, langfristig erfolgreich zu bleiben.
  • Patente und Technologietransfer: Forschungsergebnisse aus IFAF-Projekten fließen direkt in neue Technologien ein.
  • Förderung von Wissenschaftler*innen in einer frühen Karrierephase: Studierende und wissenschaftliche Mitarbeiter*innen erhalten durch IFAF-Projekte frühe Einblicke in die Forschung und arbeiten direkt mit Praxispartner*innen zusammen.

Wie geht es weiter?

Die Vorstandssitzung hat deutlich gemacht, dass das IFAF vor einer entscheidenden Phase steht. Deshalb führen wir in den kommenden Wochen intensive politische Gespräche, um auf die existenziellen Auswirkungen der Kürzungen aufmerksam zu machen. Gleichzeitig konkretisieren wir unsere Strategie, um praxisnahe Forschung und Wissenstransfer unter veränderten Rahmenbedingungen zukunftsfähig zu gestalten.

Die ersten Schritte gehen wir bereits:

  • Neue Kooperationsformate entwickeln, bestehende Netzwerke stärken
  • Mit Partner*innen und Unterstützer*innen Strategien zur Weiterentwicklung des IFAF erarbeiten
  • Die Bedeutung anwendungsorientierter Forschung für Berlin sichtbar machen

Wir wissen: Wir gehen diesen Weg nicht allein.

Starke Partner*innen, Unterstützer*innen und Wegbegleiter*innen stehen an unserer Seite – und genau das lässt uns entschlossen dafür eintreten, dass es für das IFAF eine Zukunft geben muss.

Aufwühlende Zeiten erfordern kluge Entscheidungen – und die richtigen Weichenstellungen. Daran arbeiten wir, mit einem starken Netzwerk und dem festen Willen, praxisnahe Forschung weiter gemeinsam mit der Berliner Wirtschaft und Stadtgesellschaft voranzubringen.