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Fundierte Praxis und starke Netzwerke
Wie die Mitarbeit im IFAF-Projekt Maive für Martina Willenbacher (HTW Berlin) praxisnahe Forschung und wertvolle Netzwerke für den wissenschaftlichen Nachwuchs schafft, erklärt sie uns im Mini-Interview.
- Was verbindet Sie mit dem IFAF Berlin und wie hat die IFAF-Förderung Ihre Arbeit als wissenschaftliche Mitarbeiterin unterstützt?
Meine Verbindung zum IFAF Berlin entstand durch das IFAF-Verbundprojekt „MaLog“, das eng an den Bedürfnissen kleiner und mittlerer Unternehmen (KMU) der Logistikbranche in Berlin ausgerichtet ist, sowie durch das aktuelle Projekt „MAiVe“. Die IFAF-Förderung ermöglichte es mir, Methoden der Informationstechnik praxisnah umzusetzen. Dank der finanziellen Unterstützung konnte ich nicht nur auf notwendige technische Ressourcen zugreifen, sondern auch an Konferenzen teilnehmen und mich mit Expert*innen austauschen. Dies war für die Weiterentwicklung meiner Forschungsarbeit, einschließlich meiner Promotion, entscheidend. Insgesamt bot die Förderung mir die Möglichkeit, Projekte zu realisieren, die ohne diese finanzielle Unterstützung nicht umsetzbar gewesen wären.
- Warum ist die IFAF-Förderung so wertvoll für die angewandte Forschung und den wissenschaftlichen Nachwuchs?
Die IFAF-Förderung ist deshalb so wertvoll, weil sie die Forschung direkt mit praxisnahen Projekten verknüpft und somit konkrete Lösungen für Berliner Unternehmen und Institutionen entwickelt. Insbesondere für den wissenschaftlichen Nachwuchs eröffnet die Förderung die Möglichkeit, frühzeitig in angewandte Projekte einzusteigen und praktische Erfahrungen in der Zusammenarbeit mit der Wirtschaft zu sammeln. Besonders hervorzuheben ist dabei die im Vergleich zu anderen Förderungen unkomplizierte Antragsstellung, was jungen Forschenden den Einstieg erleichtert, da nicht immer umfassende Vorkenntnisse im Antragsverfahren vorhanden sind.
- Welche Auswirkungen hatte die Mitarbeit im IFAF-Projekt auf Ihre berufliche Entwicklung und die Qualität der Forschung in Ihrem Bereich?
Dank der IFAF-Förderung konnte ich meine Expertise im Bereich der KI-basierten Optimierung erheblich erweitern. Das Projekt ermöglichte es, innovative Methoden in enger Zusammenarbeit mit Praxispartnern zu testen und diese direkt in realen Prozessen anzuwenden. Dies führte zu einem Wissenszuwachs, der sowohl akademisch als auch wirtschaftlich wertvoll ist. Außerdem konnte ich durch die Zusammenarbeit mit Berliner Unternehmen wertvolle Kontakte knüpfen, die für zukünftige Forschungsprojekte von großer Bedeutung sind.
- Trägt das IFAF aus Ihrer Perspektive zur Zusammenarbeit zwischen Wissenschaft und Praxis bei?
Das IFAF fördert aktiv die Kooperation zwischen Hochschulen und der Praxis, indem es Projekte unterstützt, bei denen Unternehmen und wissenschaftliche Einrichtungen gemeinsam Lösungen entwickeln. Diese enge Zusammenarbeit ermöglichte es mir, meine Forschung direkt auf praktische Anwendungen und die realen Herausforderungen Berliner Unternehmen auszurichten. Allerdings stellt die erforderliche Eigenbeteiligung von mindestens 10 % eine finanzielle Hürde für kleinere Unternehmen dar, die deren Teilnahme an Projekten erschweren kann.
- Welche Themen oder Herausforderungen sollten wir Ihrer Meinung nach in Zukunft verstärkt angehen, um den wissenschaftlichen Nachwuchs weiter zu fördern?
Das IFAF sollte zukünftig vermehrt auf Themen eingehen, die besonders für KMU relevant sind, wie Digitalisierung, Automatisierung und Nachhaltigkeit. Spezielle Förderprogramme könnten Wissenschaftler und KMU gezielt unterstützen, Forschungsergebnisse in den Unternehmen anzuwenden. Förderinitiativen für Start-ups und Ausgründungen aus der Forschung wären ebenfalls sinnvoll, um jungen Forschenden den Weg in die Wirtschaft zu erleichtern und Innovationspotenziale zu fördern. Darüber hinaus könnten praxisorientierte IFAF-Projekte ein ideales Sprungbrett sein, um Forschungsergebnisse in marktfähige Produkte zu überführen. Ein weiterer Fokus könnte auf interdisziplinären Projekten liegen, um komplexe Herausforderungen effektiver anzugehen und den wissenschaftlichen Nachwuchs global zu vernetzen.
- Wo sehen Sie das IFAF und seine Projekte in den nächsten 10 Jahren, besonders in Bezug auf die Förderung des wissenschaftlichen Nachwuchses?
In Zukunft könnte das IFAF besonders in den Bereichen Digitalisierung und nachhaltige Innovation ein zentraler Förderer für Unternehmen, insbesondere KMU, werden, indem es praxisnahe Forschungsprojekte unterstützt. Für den wissenschaftlichen Nachwuchs bedeutet dies mehr Möglichkeiten zur praxisorientierten Forschung mit direktem wirtschaftlichen Impact. Allerdings sind die Laufzeiten der IFAF-Projekte auf maximal 24 Monate beschränkt, was den Forschenden wenig Raum lässt, um umfangreiche Entwicklungen zu verfolgen. Eine Ausweitung der Fördermöglichkeiten, insbesondere für langfristige Verbundprojekte, könnte hier Abhilfe schaffen. Der Ausbau der IFAF-Förderlinie auf überregionale oder internationale Projekte würde nicht nur den Wissens- und Technologietransfer fördern, sondern auch die Sichtbarkeit des IFAF erhöhen und Nachwuchswissenschaftlern ermöglichen, ihre Arbeit in einem breiteren Kontext zu präsentieren.