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Innovationsaktivi­täten Deutscher Top 1000 Unternehmen

Management Summary

In einem umfassenden Forschungsansatz haben wir auf Basis einer Webrecherche die Innovationsaktivitäten bei den 1000 wichtigsten Unternehmen in Deutschland gescreent, geclustert und analysiert. Der Fokus lag dabei auf den nach außen kommunizierten Formaten, die wir auf Basis einer Key Word-Recherche identifiziert und untersucht haben.

Insgesamt haben wir dabei 760 konkrete Innovationsaktivitäten gefunden. Diese untergliedern sich in Innovationsprogramme / innovative Geschäftseinheiten der Corporates (22,2 Prozent) gefolgt von Innovation Units oder Digital Labs (18,7 Prozent) sowie von Acceleratoren und Inkubatoren (16,7 Prozent). Danach folgen Venture Capital Formate (15,3 Prozent), interne Start-Ups (oder Kauf/Beteilung von/an Start-Ups) (13,9 Prozent) und Events wie zum Beispiel Hackathons (13,2 Prozent).

Bei der Initiierung von Innovationsaktivitäten herrscht eine starke Ungleichverteilung. Lediglich 4,5 Prozent der Unternehmen führen 4 oder mehrere Aktivitäten parallel durch und teilen sich damit 26 Prozent der registrierten Aktivitäten, während sich bei 60 Prozent der Unternehmen bisher gar keine Innovationsaktivitäten identifizieren ließen. Berlin ist mit 148 (16,9 Prozent) Innovationsaktivitäten Innovationshauptstadt,  weitere wichtige deutsche Hotspots sind München (66), Hamburg (43) und Frankfurt a.M. (30).

Wenn deutsche Unternehmen außerhalb des Heimatmarktes Innovationsaktivitäten in Europa aufsetzen, dann zieht es sie primär nach London (31), Paris (20), Amsterdam (8) oder Wien (8).

Im globalen Kontext sind Unternehmen in Deutschland mit eigenen Aktivitäten in den Innovations-Hotspots Silicon Valley (31), New York (21), San Francisco (19), Singapur (13) und Shanghai (9) umfassend vertreten. Insgesamt verteilen sich fast die Hälfte (48,8 Prozent) aller Innovationsaktivitäten der deutschen  Großunternehmen auf nur zehn innovative Ballungsorte weltweit.

Die Hochphase der Entstehung solcher Innovationsaktivitäten war zwischen 2015 und 2017. Hier wurden 65 Prozent der gesamten Innovationsaktivitäten zwischen 2000 und 2017 aufgesetzt.

Bei vertiefender Betrachtung der aktivsten Unternehmen ist Audi Spitzenreiter unseres Rankings (9 Aktivitäten). Ebenfalls sehr aktiv sind Deutsche Bahn (7 Aktivitäten), Vattenfall, GIZ, Merck, UniCredit Bank sowie die NRW Bank mit jeweils 6 Aktivitäten. Unsere Empfehlung für die Unternehmen: Ehrlich herausarbeiten, ob die Innovationsformate der Problematik der unzureichenden Innovationsgenerierung im digitalen Kontext wirklich entgegenwirken oder ob diese eher marketingorientiert sind; Erfahrungen aus dem Innovationsspielplatz nutzen, um auch den Mutterkonzern zu transformieren. Unternehmen, die noch gar nichts tun, sollten so schnell wie möglich das Innovationsspielfeld mit eigenen Aktivitäten betreten; Fazit: die Notwendigkeit zur Transformation trifft auf etablierte Unternehmen aller Größenordnungen zu!

Aus Sicht der Forschung sollten die Ergebnisse unserer Analyse im Sinne einer Zeitreihenanalyse zukünftig regelmäßig durchgeführt werden, um entsprechende Trends abzuleiten.

IFAF-Projekt TransBo